Die Praxiswebseite ist die Visitenkarte ihrer Praxis im Internet. Über diese Seite haben Sie die Möglichkeit Patienten und sonstige Interessenten über Sie, die Praxis und die von Ihnen gebotenen Dienstleistungen zu informieren. Für die Praxiswebseite gilt, dass sie informativ, optisch ansprechend und vor allem schnell sein muss. Zusätzlich ist es wichtig, dass sie auch gefunden wird von Leuten, die sie ggf. noch nicht kennen. All diesen Themen kann man sich wieder selbst annehmen oder man kann sie Dienstleistern überlassen, die sich damit besser auskennen. Diese sind allerdings im Allgemeinen nicht wirklich preiswert. Rechnen Sie bei Beauftragung eines externen Dienstleisters gut und gerne mit einem hohen dreistelligen bis niedrigen vierstelligen Eurobetrag.
Hosting der Praxiswebseite
Da sich viele Praxisbetreiber dieses Geld sparen wollen, greifen sie auf diverse preiswertere Angebote wie z.B. das Hostingangebot von 1&1 zurück. 1&1 bietet ein einfaches Baukastensystem zur Erstellung der Webseite, durch das man in relativ kurzer Zeit durchaus ansprechende Resultate erreichen kann. Sie bieten darüber hinaus auch einiges an gutem Bildmaterial an. Mit im Normalfall knapp 10 € im Monat sind sie allerdings nicht wirklich preiswert.
In unserem Fall war bereits eine Webseite vorhanden. Diese war allerdings vollkommen veraltet, wenig informativ, optisch nicht ansprechend, nicht für Mobilgeräte optimiert und zusätzlich wollte der Designer 300 € „Ablöse“ haben. Da wir uns ein wenig mit Webseitenerstellung auskennen, haben wir uns gegen sein Angebot und für das Angebot von Variomedia entschieden. Dieses wurde uns durch einen Bekannten empfohlen, der alle sein Projekte dort hostet. Dort haben wir uns eine Domain gesichert (sprich Internetadresse) und haben uns von Variomedia das Content-Management-System WordPress installieren lassen. Insgesamt kostet das Ganze 2 € pro Monat inkl. 10 Mailadressen und 1 GB Speicherplatz und war innerhalb weniger Stunden verfügbar. Der Speicherplatz von 1 GB sollte für eine einfache Praxiswebseite vollkommen ausreichen. Durch WordPress und dessen oft kostenlose Erweiterungen (Plugins) hat man neben der komfortablen Erstellung der Webseite auch viele Möglichkeiten im Bezug auf die Optimierung dieser. Nach einer gewissen Einarbeitungsphase können auch Leute, die HTML nicht beherrschen, Änderungen an den Seiten vornehmen. Auf Youtube gibt es für interessierte Anwender zahlreiche Videos zum Thema WordPress
Bilder für Praxiswebseite
Als Anfänger im Bereich der Webseitenerstellung könnte man denken, dass man Bilder, die man im Internet findet und die einem gefallen, einfach nutzen kann. Dem ist natürlich nicht so, denn es gibt das sogenannte Urheberrecht. Um unangenehmen Folgen (d.h. Klagen von Rechteinhabern) aus dem Weg zu gehen, hat man 3 Möglichkeiten:
- Man macht selbst Bilder. Dies macht zumindest für Bilder der Praxis und des Teams Sinn.
- Man sucht sich lizenzfreie Bilder auf Webseiten, wie Pixabay oder Pixelio. Die Auswahl an Bildern ist dabei allerdings recht eingeschränkt und zusätzlich werden diese Bilder auch auf vielen anderen artverwandten Seiten verwendet. Von daher ist davon eher abzuraten.
- Man kauft Bilder auf relevanten Webseiten. Je nach Größe des Bildes bezahlt man dann zwar auch mal ein paar Euro, aber dafür hat man auch eine extrem große Auswahl an qualitativ sehr hochwertigen Bildern. Wir haben unsere Fotos von der sehr empfehlenswerten (da sehr umfangreichen und einfach nutzbaren) Webseite Fotolia erworben.
Inhalt der Praxiswebseite
Inhaltlich kann sich jeder Praxisinhaber natürlich austoben, wie er möchte. Sinn macht sicherlich, auf der Startseite der Praxiswebseite zu erläutern, was angeboten wird, wie ihre Öffnungszeiten sind und wie man mit Ihnen in Kontakt treten kann. Zusätzlich bietet sich eine Navigation zu diversen Unterseiten an wie:
- ‚Unser Angebot‘ (Detailbeschreibung der Behandlungsmethoden)
- ‚Das Team‘ (Fotos und Behandlungsmethoden der Therapeuten, ggf. Behandlungszeiten)
- ‚Die Praxis‘ (Fotos der Praxisräume, Erläuterungen zur Ausstattung)
- ‚Aktuelles‘ (aktuelle Aktionen, spezielle Öffnungszeiten, Stellengesuche)
- ‚Anfahrt‘ (u.a. Google Maps-Eintrag einbinden)
- ‚Kontakt‘ (mit Telefonnummer und Kontaktformular)
- ‚Impressum‘ (mit rechtlichen Informationen)
Im Kopfbaustein sollte auf jeden Fall das Praxislogo zu sehen sein und von der Farbgebung her sollte sich die Webseite in die allgemeine Farbgebung der Praxis einfügen. Es macht z.B. keinen Sinn, die Webseite in Rot zu machen, wenn das Logo und die Praxis Blau sind. Bei der Beschreibung der Behandlungsmethoden ist es wichtig, dass sie ihre eigenen Worte finden, denn Google mag bei der automatischen Auswertung einer Seite nichts lieber, als hochwertigen Inhalt, den es nicht schon woanders 1:1 gelesen hat.
Bei Suchmaschine anmelden
Damit Suchmaschinen wie Google wissen, dass ihre Webseite existiert, müssen Sie diese natürlich auch dort bekannt machen. Dafür sollten Sie sich bei der Google Search Console anmelden, sowie den Bing Webmastertools. Der Großteil wird nach Erstellung des Nutzerkontos und Verifizierung des Eigentums (d.h. man muss bestimmten Code auf eigener Webseite einbinden) automatisch durchgeführt.
Bei Kartendiensten anmelden
Der Eintrag der Physiotherapiepraxis bei den einzelnen Kartendiensten ist auch extrem wichtig. Die Einträge können Sie unter folgenden Links kostenlos vornehmen lassen:
- Praxis bei Google eintragen
- Praxis bei Maps Connect von Apple eintragen
- Praxis bei Bing (Microsoft) eintragen
Soziale Netzwerke
Im Bezug auf soziale Netzwerke hat man eine weitere Möglichkeit, kostenlos Werbung zu machen. Nach der Registrierung bei Google und der Erstellung eines kostenlosen Geschäftseintrages hat man eigentlich auch automatisch eine passende Google+-Seite. Wir selbst nutzen Google+ allerdings nicht und kennen auch niemanden, der das tut. Das mittlerweile einzig relevante soziale Netzwerk ist Facebook. Wir können nur jedem empfehlen, auch dort eine passende Seite zu erstellen, denn bei uns sind auch schon einige Patienten über Facebook auf uns aufmerksam geworden (bzw. geteilte Aktionslinks). Aufpassen muss man dabei nur auf die Bilder, die man dort verwendet. Die meisten Bilder, die man auf der eigenen Webseite verwendet, sind nicht zur Verwendung in sozialen Netzwerken zugelassen.
Optimierung der Praxiswebseite
Zur Analyse möglicher Ansatzstellen für die Optimierung der Praxiswebseite bietet sich u.a. die kostenlose Google-Webseite Pagespeed Insights an. Dort muss man lediglich die URL der zu testenden Webseite eingeben und bekommt am Ende angezeigt, wie Google die Performance der Seite auf Mobilgeräten und ’normalen‘ Computern einschätzt. Zusätzlich werden Optimierungsmöglichkeiten angezeigt wie z.B. die Aktivierung des Browsercachings oder der Verkleinerung der Bilder. Das Gute ist, dass man sich damit auch anschauen kann, was Google so über die Seiten der Konkurrenz denkt. Hier einmal ein Screenshot:
Über die Seite Google Analytics ist es möglich, mehr über die Besucher der eigenen Webseite zu erfahren. Nachdem man sich dort registriert hat (auch wieder kostenlos möglich), muss man ein kleines Stück Code in die eigene Webseite integrieren. Daraufhin bekommt Google durch die meisten Nutzer mitgeteilt, aus welchem Land der Zugriff erfolgt, durch welchen Browser, wie lange sie auf der Seite unterwegs waren etc. Die Ergebnisse dieser von den Nutzern der Praxiswebseite übermittelten Daten kann man sich dann auf der genannten Webseite anschauen. Wichtig: auf der Impressum-Seite sollte man anschließend einen passenden Absatz einfügen, um sich rechtlich abzusichern.
Suchmaschinenoptimierung
Natürlich möchte jeder bei relevanten Suchanfragen in Suchmaschinen möglichst weit oben stehen. Das ist schwierig, aber nicht unmöglich. An dieser Stelle kommt das Stichwort Suchmaschinenoptimierung (oder auch SEO – Search Engine Optimization genannt) ins Spiel. Ausgangspunkt einer jeden Optimierung sollte sein, festzulegen, auf welche Suchanfragen hin die Webseite optimiert werden soll. Sie dahingehend zu optimieren, bei ‚Physiotherapie XYZ‘ relativ weit oben zu stehen ist etwas einfacher, als bei der Suche nach ‚Physiotherapie‘. Die Google-Suche selbst ist ein Programm, die nach einem bestimmten Schema vorgeht. Wie genau dieses Schema aussieht, weiß nur Google selbst und selbst dort nur ein erlauchter Kreis. Es gibt unzählige Faktoren, die in das Ranking hinein spielen (sollen). Die wichtigsten Faktoren dürften aber hochwertiger relevanter Inhalt, Verlinkungen von außen und Performance/Nutzbarkeit sein. Wenn eine Seite inhaltlich gut ist, viele eingehende Links besitzt und im Bezug auf die Schnelligkeit sowie die Nutzbarkeit optimiert wurde, ist die Chance relativ groß, dass sie im Suchergebnis vor einer Seite steht, welche die genannten Charaktereigenschaften nicht besitzt.
Als Ersteller der Webseite hat man die Möglichkeit, auf den Inhalt Einfluss zu nehmen und die Performance sowie Nutzbarkeit zu optimieren. Nutzt man z.B. WordPress, so hat man bei der Verwendung von deren Standard-Theme bereits eine Optimierung für mobile Endgeräte enthalten. Zusätzlich kann man die einzelnen Seiten unter Zuhilfenahme des kostenlosen Yoast SEO-Plugins analysieren und optimieren. Z.B. kann man damit relativ komfortable Einfluss darauf nehmen, wie der entsprechende Eintrag in der Suchmaschine aussieht.
Externe Verlinkungen/Branchenbucheinträge
Es gibt diverse Webseiten, in denen man sein Geschäft inkl. Webseite eintragen kann. Eine Liste von relevanten Webseiten kann man relativ einfach über die 1&1-Webseite besorgen. Wir raten davon ab, die Einträge über einen Dienstleister vornehmen zu lassen, da dies wie im Falle von 1&1 Kosten verursacht. Stattdessen sollten Sie nach und nach selbst die Einträge ergänzen (also z.B. alle 4-5 Tage einen). Dabei sollten Sie allerdings darauf achten, nicht in eine Abo-Falle zu geraten und immer nur die kostenlosen Grundeinträge vorzunehmen. Zusätzlich sollte überall die exakt gleiche Formulierung verwendet werden und die identische Webseiteninformation (also nicht einmal mit http und einmal ohne oder mal mit www davor und dann wieder nicht mit www). Auf den Kauf von externen Links sollten Sie verzichten, da dies im schlimmsten Fall dazu führen kann, dass sie in der Google-Suche abgestraft werden.
Online-Werbung
Stehen Sie bei Suchanfragen relativ weit oben oder haben Sie keine Kapazitäten mehr frei, benötigen Sie natürlich keine Online-Werbung. Für alle anderen macht es natürlich schon Sinn, Werbeanzeigen zu schalten. Da in Deutschland rund 90 % aller Suchanfragen über Google durchgeführt werden, sollte man sich natürlich auch hauptsächlich mit Google AdWords befassen. Weitere Möglichkeiten wären Werbung bei Facebook und Werbung bei Bing. Das Erstellen einer Anzeige ist relativ simpel. Darüber hinaus sollte man sich ein Budget überlegen, welches man dann der entsprechenden Anzeige zuweist. Bei uns ist es so, dass pro Click auf die Anzeige etwa 75 cent fällig werden. Hier muss man sich dann überlegen, ob einem es das wert ist. Geht man davon aus, dass sich aus jedem 10. Klick ein Patient ergibt und dieser dann rund 100 € an Umsatz bringt, so kann eine Anzeige durchaus Sinn machen. Bei der Anzeige kann einstellen, bei welchen Suchbegriffen sie angezeigt werden soll und in welchem Umkreis des Suchenden. Es macht sicherlich keinen Sinn, die Anzeige für eine Praxis in München für jemanden anzuzeigen, der gerade in Berlin nach Physiotherapiepraxis gesucht hat. Zusätzlich sollte man sich überlegen, die Anzeige auch auszublenden, wenn jemand explizit mit ihrem Praxisnamen gesucht hat, da hier die Anzeige meist direkt über dem ’normalen‘ Suchergebniseintrag angezeigt wird, dessen Klick dann kein Geld kostet. Hier einmal ein Screenshot, der ein gewisses Einsparpotential zeigt:
Bei der Erstellung der Anzeige wird von Google für einzelne Suchbegriffkombinationen direkt angezeigt, welche Anzahl an Klicks sie erwarten können. Dies ist für Google aufgrund der über sie getätigten Suchanfragen (und über Google Analytics gesammelten Daten) natürlich einfach möglich und nicht nur auf Suchanfragen beschränkt, welche die Physiotherapiepraxis betreffen. Man kann an dieser Stelle relativ viel herumexperimentieren und Anzeigen auch schnell aktivieren und deaktivieren. Wir haben mit den Google-Anzeigen äußerst positive Erfahrungen gemacht. Darüber hinaus haben wir nach ca. 1 Monat der Nutzung auch noch einen Gutschein von Ihnen bekommen, so dass wir mit unserem festgelegten Budget auch noch etwa 1,5 Monate umsonst Werbung schalten konnten.
Unterstützung
Wichtiger Hinweis in eigener Sache: Sollten Sie Interesse daran haben, dass wir Sie bei der Erstellung oder Optimierung ihrer Praxiswebseite bzw. zugehöriger Onlineaktivitäten unterstützen, so lassen Sie uns einfach eine Nachricht unter info(at)myphysiopraxis.de zukommen. Wir setzen uns dann zeitnah mit Ihnen in Verbindung.